Das Stadtgespräch schreibt am 19.09.2020: "Vier Fragen an Matthias Partetzke und Hagen Sundermann"

Aufgrund neuer beruflicher Herausforderungen sah sich Matthias Partetzke gezwungen, den Umfang seiner Tätigkeit für den LaGa-Förderverein einzuschränken und das Amt des ersten Vorsitzenden abzugeben. Kommissarisch werden die Aufgaben einstweilen satzungsgemäß durch den stellvertretenden Vorsitzenden Hagen Sundermann wahrgenommen. Demnach standen beide Vorstandsmitglieder für dieses Interview zur Verfügung.

Matthias Partetzke gibt sein Amt des Vereinsvorsitzenden berufsbedingt ab.

Die Aufgaben werden nun durch den stellvertretenden Vorsitzenden Hagen Sundermann wahrgenommen.

Herr Partetzke, die Landesgartenschau liegt mittlerweile schon wieder zwei Jahre in der Vergangenheit. Was ist heute von ihr geblieben?

Partetzke: Mit der LaGa hat sich Bad Iburg zu einer Perle, eingebettet in den Teutoburger Wald, entwickelt. Geblieben ist unser tolles Stimmungsbild - in äußerst ansprechender Umgebung. Jedes Wochenende zieht es hunderte, überwiegend überregionale Besucher in unsere Stadt, in unseren gepflegten Kurpark, auf unseren Baumwipfelpfad und in die umgebende Natur. Geblieben ist für mich der Startschuss „Bad Iburg ist zukunftsfähig“ und die Frage: Wann packen wir es mit aller Kraft gemeinsam an? Meinem Nachfolger wünsche ich eine ausdauernde Motivation und ein geschicktes Händchen bei der Entwicklung und Umsetzung anstehender Projekte und Aufgaben. Bei unseren Mitgliedern möchte ich mich an dieser Stelle gerne und ausdrücklich bedanken.

Herr Sundermann, welche Aufgaben übernimmt der LaGa-Förderverein heute, welche Projekte stehen an?

Sundermann: Trotz der coronabedingten Einschränkungen zeigt die Entwicklung der Besucherzahlen in beeindruckender Weise, dass das mit der Durchführung der LaGa verfolgte Ziel erreicht wurde, Bad Iburg überregional bekannt zu machen und damit Grundlagen für eine weitere nachhaltige Entwicklung der Stadt zu schaffen. Unsere Hauptaufgabe sehen wir nun darin, die Einrichtungen und Anlagen der LaGa zu erhalten und deren Attraktion durch gezielte Maßnahmen zu erhöhen. Insbesondere die Pflege und Unterhaltung des Bewegungsbandes in der Tegelwiese und ganz besonders des durch Wühlmäuse und Hitze geschädigten Pomariums binden aktuell Personal und finanzielle Mittel in erheblichem Umfang. Wir unterstützen Projekte wie die zurzeit wegen der aktuellen Situation leider nur eingeschränkt nutzbare Outdoorküche am Rosengarten oder den neuen Fledermausgarten „Bistro-Langohr“. Gefördert wurde von uns auch die Anschaffung einer Statue der Universalgelehrten Hildegard von Bingen, deren Lebenswerk, insbesondere im Bereich der Naturheilkunde, im engen Zusammenhang mit den durch die LaGa verfolgten gesundheitlichen Zwecken steht.
Der Förderung der gesundheitlichen Prävention und der gesundheitlichen Selbsthilfe dient auch unsere Unterstützung der Handelnden bei der Leitbilddiskussion für die „künftige städtebauliche und touristische Entwicklung der Stadt Bad Iburg als Kneipp-Kurort mit gesundheitstouristischer Ausrichtung“ und des Verfahrens zur Rezertifizierung der Stadt als Kneipp-Kurort. Wir setzen dabei auf eine proaktive Weiterentwicklung des Themas „Kneipp cool!“, damit Bad Iburg auch nach der Landesgartenschau weiterhin eine richtig gute Außendarstellung bietet und ein attraktives Umfeld für Bürgerinnen und Bürger, Gäste und Touristen anbieten kann. Und gerade, weil wir das Thema „Kneipp“ in Bad Iburg voranbringen wollen, unterstützt der Förderverein das kulturelle Projekt „Lichtgassen“ des BIM e.V. mit den Stationen fünf „Wasseranwendungen“ im Nonnenpfad und sieben „Kneipp-Kur“ am Kolbach im Mühlentorzentrum.

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf Ihr Wirken?

Sundermann: Alle öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen fallen aus – aber es gibt uns noch! Wir hatten im April mit der Baumwipfelpfad Bad Iburg UG einen tollen Saisonauftakt geplant. Das 3. Apfelfest ist Corona zum Opfer gefallen. Auch unsere Mitgliederversammlung wurde nun endgültig auf das nächste Jahr verschoben. Die Arbeit des Vorstandes war natürlich stark eingeschränkt. Wir haben inzwischen aber gelernt, mit den Restriktionen und Gefahren umzugehen und wollen uns langsam wieder in die Normalität zurückarbeiten. Im Zusammenhang mit der durch die Baumwipfel UG organisierten Veranstaltung „Herbstleuchten“ werden wir am 27. September gegen 17 Uhr den mit finanzieller Unterstützung des Vereins geschaffenen Fledermausgarten sowie die Statue der Hildegard von Bingen auf dem LaGa-Gelände nahe dem Rosengarten der Öffentlichkeit übergeben. Auch dies wird durch die notwendigen und gebotenen Abstands- und Hygieneregeln leider nur im eingeschränkten Maße möglich sein.

Wie steht es um die Zukunft des LaGa-Fördervereins: Wo sehen Sie den Verein in zehn Jahren?

Partetzke: Für die (nahe) Zukunft wünsche ich mir, dass der notwendige Unterhalt unserer Anlagen nachhaltig auch durch unsere Gäste mitfinanziert wird. Dafür wären einfach umzusetzende Maßnahmen, wie z.B. Parkplatzgebühren, Eintritte usw. anzustreben – denn: Die Pflege der Anlagen ist kostenintensiv und dauerhaft auch mit ehrenamtlicher Unterstützung nicht zu leisten.

Sundermann: Nicht zuletzt im Hinblick auf die aktuelle Situation lässt sich eine Prognose über einen so langen Zeitraum nicht erstellen. Inhaltlichen Einfluss auf die Arbeit unseres Vereins werden sicherlich die weitere Entwicklung der ehemaligen LaGa-Bereiche und der Besucherzahlen haben, aber auch die Entscheidung darüber, ob Bad Iburg weiter Kneipp-Kurort bleibt. Wir wünschen uns natürlich eine positive Entwicklung in jeder Hinsicht, insbesondere bezogen auf Landschaft, Natur und Umwelt, aber auch von Kunst und Kultur und öffentlicher Gesundheitspflege. Hiervon profitieren nicht nur unsere Gäste, sondern auch die Bürger Bad Iburgs und der Umgebung. Es gibt viel zu tun! Und dafür brauchen wir weiterhin viele Freunde, Förderer und vor allem viele neue Mitglieder und Unterstützer.

 

 

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